In der von der KfW beauftragten Studie wird zum ersten Mal eine umfassende Zusammenstellung der Investitionsbedarfe zum Erreichen von Klimaneutralität aller Wirtschaftszweige präsentiert.

Investitionen ermöglichen Wachstum

Die hohen Klimaschutzbeiträge von durchschnittlich 191 Milliarden Euro pro Jahr relativieren sich allerdings, wenn man berücksichtigt, dass die Klimaschutzinvestitionen auch solche Investitionen umfassen, die ohnehin getätigt werden müssen, nun jedoch unter dem Vorzeichen der Klimaneutralität. Zudem ermöglichen die Klimaschutzinvestitionen, künftige Wachstumsmärkte zu erschließen, und tragen so zum volkswirtschaftlichen Wachstum bei.

Transformation hat Gewinner und Verlierer

Belastungswirkung der Investitionsbedarfe als auch der positive Nachfrageimpuls durch die Transformation beispielsweise zwischen Branchen und Regionen fallen unterschiedlich aus. Negativ betroffen sei generell das energieintensive verarbeitende Gewerbe, während bei Handel und Dienstleistungen eher positive Effekte zu erwarten seien. Die Untersuchung zeige jedoch, dass in allen Bundesländern Wirtschaftswachstum und positive Beschäftigungseffekten bis 2050 zu verzeichnen sein werden. Somit bestehe Spielraum, besonders stark betroffene Regionen bei der Bewältigung der Transformation zu unterstützen, bis die positiven Investitionseffekte in allen Regionen zum Tragen kommen.

Öffentliche und private Investitionen

Dem Finanzsektor wird bei der Finanzierung der Investitionsbedarfe und der Lenkung von Kapitalflüssen hin zu nachhaltigen Investitionen eine bedeutende Rolle zukommen. Selbst mit einem attraktiven Finanzierungsumfeld könnten die erforderlichen Investitionen jedoch aufgrund fehlender Anreize nicht im notwendigen Umfang und Zeitrahmen getätigt werden, etwa wenn der CO2-Preis als zentrales klimapolitisches Instrument aufgrund verschiedener Marktunvollkommenheiten kein hinreichend steigendes Preissignal setzen kann.

Begleitende Anreize kann vor allem die öffentliche Hand setzen: Neben ihrer Vorbildfunktion kann sie förderliche Rahmenbedingungen für private Investitionen schaffen.

Weitere Studie von McKinsey

Auch eine kürzlich von McKinsey veröffentlichte Studie sieht einen Investitionsbedarf für Deutschland in ähnlicher Größenordnung (6 Billionen Euro). Die Studie betont auch die herausragende Rolle, die Start-ups bei Umwelt- und Klimaschutz und somit der Dekarbonisierung der Wirtschaft spielen. In Deutschland existieren derzeit mehr als 6.000 Start-ups im Bereich Umwelt- und Klimaschutz, wobei allerdings andere Nationen wie die USA und die skandinavischen Länder momentan erfolgreicher in diesem Bereich aufgestellt sind.

Lesen Sie die Zusammenfassung der KfW-Studie hier und hier die vollständige Prognos-Studie.

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(ESV, uw)