Für McKinsey ist die Sache klar: Künstliche Intelligenz (KI) kann zum entscheidenden Wachstumsmotor für die deutsche Industrie werden, so das Ergebnis der aktuellen Studie „Smartening up with Artificial Intelligence (AI) – What’s in it for Germany and its Industrial Sector?“.

160 Milliarden Euro mehr durch Künstliche Intelligenz

Demnach könnte bis 2030 das Bruttoinlandsprodukt Deutschland durch den Einsatz von intelligenten Robotern und selbstlernenden Computern um bis zu 4 Prozent – oder 160 Milliarden Euro – höher liegen als ohne deren Einsatz. Jährlich entspricht dies einem Wachstum von 0,25 Prozentpunkten oder 10 Milliarden Euro. Getrieben wird dieses vor allem durch eine höhere Produktivität bei gleichzeitiger Schaffung neuer wertschöpfender Tätigkeitsfelder.

Weniger optimistisch – vor allem mit Blick auf die aktuelle Situation in deutschen Unternehmen – sind die Berater von BCG. Laut der Studie „Digital Acceleration Index" (DAI) drohe ein Viertel der Unternehmen in Deutschland bei der Digitalisierung den Anschluss zu verlieren. 31 Prozent der Unternehmen mit mindestens 2.500 Mitarbeitern sind demnach digitale Nachzügler und nur 21 Prozent der Unternehmen in Deutschland zählen zu den digitalen Vorreitern.

Die Vorteile der Digitalisierung liegen dabei klar auf der Hand. Gerade KI biete die Chance, so die McKinsey-Berater, den demografischen Engpass zu überwinden, der durch die alternde Bevölkerung weiter zunehme. Zudem profitieren auch die Firmen vom Einsatz von KI. „Mitarbeiter erhalten durch KI die Möglichkeit, sich ständig wiederholende oder gefährliche Arbeiten an Computer und Roboter abzugeben und sich auf wertschöpfende und interessante Aufgaben zu konzentrieren“, so Harald Bauer, Seniorpartner von McKinsey. Zudem ermögliche KI den Unternehmen komplett neue Geschäftsfelder.

Maschinen helfen Unfälle zu vermeiden

Zugleich wird die Arbeitssicherheit erhöht, wie die Kollegen von Sopra Steria in der Studie „Potenzialanalyse Künstliche Intelligenz“ herausstellen. Mit Technologien, wie „Affective Computing“ erkennen und interpretieren Maschinen menschliche Gefühlsäußerungen und warnen zum Beispiel bei Müdigkeit vor Fehlbedienungen oder Unfällen. „Bis 2025 werden“, so Andreas Schmidt von Sopra Steria Consulting, daher „die Bedeutung von KI und die Investitionen in intelligente Fertigungssysteme noch deutlich zunehmen“. 
 

Weiterführende Literatur

Wie Unternehmen neue Chancen und Geschäftsstrategien mit mobilem IT-Management realisieren, beschreiben die Experten rund um Wolf Knüpffe in dem Band „Integration mobiler IT-Systeme: Einsatzfelder – Management – Strategie“. Aus technischen und ökonomischen, sowie sicherheitsbezogenen und juristischen Perspektiven werden neben Einsatzmöglichkeiten mobiler Anwendungen entlang der gesamten Wertschöpfungskette auch Aufgaben und Werkzeuge sowie Lösungsansätze präsentiert.

 (ESV/ms)