Demnach müssen Unternehmen mit mehr als 500 Mitarbeitenden ab 2022 – und damit für das laufende Geschäftsjahr 2021 – zu diesen Hauptzielen Rechenschaft ablegen:
Die EU plant, ab 2024 alle Unternehmen mit mindestens 250 Mitarbeitenden oder einem Umsatz von mindestens 50 Millionen Euro zu diesem Reporting zu verpflichten. Seit dem 10.3.2021 gilt zudem für Finanzunternehmen die europäische Offenlegungsverordnung. Banken und Investoren müssen künftig darlegen, inwieweit sie ESG-Kriterien (Environment, Social und Governance) bei ihren Investitionen und Finanzierungen beachten.
Der in vielen Unternehmen noch verbreitete Gedanke, Mittelstand und Start-ups könnten ESG-Konformität aufgrund der bislang definierten Mindestmitarbeiterzahl aussitzen, ist fatal, befindet das Beratungsunternehmen Helbling Business Advisors. Die Bundesregierung wolle Deutschland zeitnah zu einem Sustainable-Finance-Standort umbauen und sehe vor allem den Finanzmarkt als Treiber des Strukturwandels der Realwirtschaft. Kapitalgeber müssten deshalb kurzfristig ESG-bezogene Anforderungen erfüllen. „Sind deren Kredit- oder Beteiligungsportfolios nicht taxonomiekonform oder vergeben sie übergewichtet viele Kredite und Finanzierungen an nicht ESG-orientierte Unternehmen, sehen sie sich mit Reputationsschäden und regulatorischen Einschnitten konfrontiert“, so Helbling. Wer nicht mitziehe, könnte die „Licence to operate“ verlieren und für den Kunden bedeutungslos werden. Dadurch könnten die Preise von Eigen- und Fremdkapital steigen.
Helbling sieht den deutschen Mittelstand unzureichend auf die zunehmende Relevanz von ESG-Kriterien vorbereitet. „Banken und Investoren werden den ESG-Druck ab dem kommenden Jahr unmittelbar an die Unternehmen weitergeben“, ist die Unternehmensberatung überzeugt. Die Geldgeber würden zweimal hinsehen. Mittelständler und Start-ups unterschätzten bislang, dass nicht-ESG-konforme Investitionen künftig sehr teuer oder gar nicht mehr möglich sein werden. Insbesondere wettbewerbsintensive Industrien, darunter Automobilzulieferer und mittelständische Unternehmen, die in den klimarelevanten Sektoren Transport, Energie, Landwirtschaft, Industrie, IT, Immobilien- und Bauwirtschaft tätig sind, könnten den ESG-Druck schnell zu spüren bekommen.
Wer Nachhaltigkeit oder Klimaschutz nicht durch das Geschäftsmodell allein realisieren könne, sollte andere strategische Möglichkeiten in Betracht ziehen, rät Helbling. Das könne zum Beispiel der Zukauf eines Unternehmens mit besseren Nachhaltigkeitsstandards sein. Dadurch ließen sich große Teile der eigenen Wertschöpfungskette ESG-konform transformieren.
Die zentralen Punkte aus Sicht von Helbling sind:
Praxisleitfaden unternehmerischer KlimaschutzAutor: Dipl.-Kffr. Katharina Völker-LehmkuhlKlimaschutz als eine der größten Aufgaben unserer Zeit fordert Unternehmen beispiellos heraus. Manche Betriebe sind schon gesetzlich zu emissionsmindernden Maßnahmen verpflichtet, viele möchten freiwillig mehr tun, um interne Strukturen, Prozesse und Entscheidungen klimaverträglich auszurichten.
In vier Schritten zu einer effektiven Klimaschutzstrategie und Win-win-Situationen für Klima und Unternehmen, die statt Verboten auf positive Motivation setzen. |
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