Den ersten Teil des Interviews lesen Sie hier auf ESV.info.

Frau Pircher-Friedrich, der 1997 verstorbene Wiener Neurologe und Psychiater Viktor E. Frankl  liefert eine der Grundlagen Ihres Führungskonzeptes. Was beinhaltet sein psychotherapeutischer Ansatz der Logotherapie und Existenzanalyse in Zeiten von New Work, was anderen Ansätzen fehlt?

Anna Maria Pircher-Friedrich: Das Gedankengut von Prof. Viktor Frankl kann Grundlage für ein gelingendes, salutogenes Leben und Führen sein. Es kann eine große Bereicherung für ein Mehr an innerer Stabilität, Selbstwertstärke, Lebensqualität und Wachstum sein. Die moderne Neurobiologie und Hirnforschung bestätigt dieses Gedankengut eins zu eins.

Ihr eigenes Konzept heißt „GEBEN“. Wofür steht es und seine einzelne Bestandteile G-E-B-E-N?

Anna Maria Pircher-Friedrich: G steht für Geisteshaltungen entwickeln, die nachhaltigen Erfolg und Erfüllung ermöglichen. E bedeutet Engagement, sein Bestes geben und von seinen Mitarbeitern das Beste fordern. B beschreibt die Wichtigkeit gelingender Beziehungen zu allen Stakeholdern, um nachhaltig erfolgreich zu sein. E meint Entwicklung von Potenzialen, um persönliches sowie unternehmerisches Wachstum zu generieren. N schließlich ist der nachhaltige Erfolg im Sinne von Gewinn, Sinnfülle, Freude, Wertschätzung und Gesundheit.

Fokus auf geistiger Selbststeuerung und Selbstentwicklung

Wie musste das Konzept im Lauf der Jahre (weiter)entwickelt werden?

Anna Maria Pircher-Friedrich: Im Laufe der Jahre wurde immer mehr Fokus auf die geistige Selbststeuerung und Selbstentwicklung gelegt, um gerade in herausfordernden Zeiten ein Mehr an Resilienz zu entwickeln und die krankmachende Opferrolle zu vermeiden.

Wie schaffen Sie es selbst, im eigenen Berufsleben leidenschaftlich und menschlich zu bleiben?

Anna Maria Pircher-Friedrich: Ich sehe und empfinde meinen Beruf als Berufung und als Möglichkeit, Sinnvolles zu bewirken. Das ist meine Quelle für Kraft und Energie. Ich bin davon überzeugt, dass beruflicher Erfolg nachhaltig nur auf der Grundlage von Menschlichkeit und Würde möglich ist.

Anna Maria Pircher-Friedrich ist Professorin für Human Resources Management am Management Center Innsbruck, Leiterin des Instituts für sinnorientierte Persönlichkeits- und Unternehmensentwicklung in Meran sowie Dozentin an der ZfU – International Business School Thalwil/Zürich (dort u.a. ausgezeichnet mit dem Teaching-Award in Gold der ZfU). Als international gefragte Vortragende coacht sie seit über 20 Jahren Führungskräfte aus Wirtschaft, Schulen und Krankenhäusern.

Haben Sie einen speziellen Tipp für unsere Leser, wie man „Mit Sinn zum nachhaltigen Erfolg“ kommt, um den Titel Ihres  soeben in der 4. Auflage erschienen Erfolgsbuchs aufzugreifen?

Anna Maria Pircher-Friedrich: Mein Tipp Nr. 1: Entwickle auf der Grundlage des würdigen, sinnzentrierten Menschenbildes lebensförderliche, Selbstwert stärkende, gesunderhaltende Haltungen, um bei dir selbst und anderen anzukommen und damit eine Bereicherung für dich selbst und dein Umfeld zu sein.

Mit Sinn zum nachhaltigen Erfolg Anna Maria Pircher-Friedrich Als Führungskraft und Mitarbeiter überzeugen Sie heute nicht nur mit leidenschaftlicher Professionalität – sondern auch mit Menschlichkeit. Aus gutem Grund: Unter den Bedingungen der VUKA-Welt wird der Mensch mit seiner Fähigkeit zur Sinn- und Werteorientierung zum entscheidenden Werttreiber jedes nachhaltig erfolgreichen Unternehmens. Wie sich in Zeiten von Disruption und digitalem Wandel wirtschaftliche Effizienz und eine wertegeleitete Unternehmenskultur wechselseitig bedingen und beflügeln, zeigt die 4. Auflage des Erfolgsbuchs von Anna Maria Pircher-Friedrich. Sinnorientierte, dialogische Vertrauenskultur als Basis für hohe Mitarbeitermotivation, Kundenloyalität, Gesunderhaltung, Lebensqualität und Wertsteigerung leben Gezielte Selbststeuerung zur Entfaltung persönlicher Potenziale und (Führungs-)Kompetenzen erlernen, um ein würdevolles Miteinander zu ermöglichen „Eine Gedankenwelt, welche in klassischen Managementbüchern meist verschlossen bleibt. Am Ende steht hier kein weiteres Konzept, sondern eine echte Haltung, die unser tägliches Handeln ungemein bereichert.“ Prof. Hubert J. Siller, MCI Management Center Innsbruck.

(ESV/ uw)