AXA-Studie: „Innovationen und Unternehmensgründungen in Deutschland und in den USA“
Das Mekka für Start-ups sind – so die landläufige Meinung – die USA. Doch weit gefehlt. Laut einer Umfrage von AXA genießen Gründer in Deutschland ein höheres Ansehen als in Amerika.
Wer kennt sie nicht, die Aussage, dass es Gründer in Amerika einfacher haben, nicht zuletzt durch das hohe gesellschaftliche Ansehen, welches Gründer in den USA genießen. Doch weit gefehlt, glaubt man den Ergebnissen der aktuellen AXA-Studie „Innovationen und Unternehmensgründungen in Deutschland und in den USA“. Demnach ist die gesellschaftliche Wertschätzung für Gründer in den USA mit 38 Prozent zwar relativ hoch. Vergleicht man die Zahlen allerdings mit den Ergebnissen aus Deutschland, wo jeder zweite der Befragten sagt, dass Gründer mehr Anerkennung genießen als Angestellte, erscheinen die Zahlen und das positive Image der USA als Mekka aller Start-ups in einem anderen Licht.
Deutsche wollen Gründen
Die AXA-Studie hält noch weitere Überraschungen parat. So können sich laut der Umfrage 44 Prozent der Erwachsenen in Deutschland vorstellen, ein eigenes Unternehmen zu Gründen – in den USA sind es mit 42 Prozent geringfügig weniger. Betrachtet man jedoch die Alterskohorte der heute 25- bis 34-jährigen, also der Gruppe, wo die meisten neuen Unternehmen gegründet werden, ist der Unterschied mit 47 zu 41 Prozent schon deutlicher. Auffällig ist auch, dass Frauen in Deutschland laut der Studie mehr Mut zur Gründung eines Unternehmens aufbringen als Amerikanerinnen. Hier ist das Verhältnis 39 zu 32 Prozent. Dr. Thomas Buberl, Vorstandsvorsitzender der AXA-Deutschland, resümiert daher: „Viel Potenzial für vermehrte Unternehmensgründungen in Deutschland ist also da.“
Gemeinsamkeiten sieht die Studie beim Verständnis von Innovation. Laut der Studie halten sowohl ¾ der Amerikaner als auch der Deutschen Innovationen für „äußerst oder sehr wichtig“. Vor allem den Gesundheitssektor, so die Studie, definieren die Deutschen als den zentralen Bereich, wo mehr Innovationen passieren müssen. Abgeschlagen folgen der Bereich Umwelt mit 63 Prozent sowie Bildung und Erziehung mit 57 Prozent. Größter Innovationstreiber im Bereich Medizin und Gesundheit sind vor allem die neuen digitalen Technologien.
Gründer haben es in Deutschland schwerer als in den USA
Euphorie kann angesichts der Ergebnisse der Studie dennoch nicht aufkommen. Bei der Frage, wie einfach oder schwer es ist, ein Unternehmen zu gründen, fällt Deutschland in der Wahrnehmung der jüngeren Generation wieder deutlich hinter den USA zurück. In Deutschland halten unter den 25-bis 44-Jährigen 66 Prozent der Befragten „eine Unternehmensgründung für schwierig“. In den USA sind es dagegen „nur“ 57 Prozent. Noch stärker sind die Unterschiede auf der emotionalen Ebene. Laut der Studie schrecken über 50 Prozent der Deutschen aufgrund der „fehlenden Absicherung als Unternehmensgründer“ vor dem Schritt in die Selbstständigkeit zurück. In den USA sind es dagegen nur 17 Prozent. Auch die Furcht vor „zu großer Verantwortung“ schreckt viele potenzielle Gründer davor ab, ihre Idee in die Wirklichkeit umzusetzen – in Deutschland sind es 20 Prozent und in den USA 9 Prozent. Ebenso die Angst zu scheitern, ist – laut den Zahlen der Umfrage – in Deutschland stärker ausgeprägt (54 Prozent) als in den USA (40 Prozent).
Mehr Unterstützung gewünscht
Die große Mehrheit der Deutschen – immerhin 81 Prozent – wünscht sich, dass Gründer besser unterstützt werden. Vor allem soll die Zusammenarbeit zwischen bestehenden Unternehmen und den Gründern nach ihrer Ansicht verbessert werden. Die Gründer selbst erhoffen sich durch die Zusammenarbeit mit etablierten Firmen vor allem eins: Kontakte und Netzwerke. Erst an zweiter Stelle folgt „Kapital“ sowie „Sicherheiten/Absicherung“. Auch die Politik steht in der Pflicht. 82 Prozent der befragten Deutschen wünscht sich eine stärkere Unterstützung von Seiten des Staates für die Gründer.
Für die repräsentative Studie wurde deutsche (1034 Teilnehmer) und US-amerikanische Staatsbürger (1145 Teilnehmer) im Oktober 2014 durch das Institut YouGov befragt. Weitere Informationen zur Studie finden Sie auf den Seiten von AXA.