Rezensiert von: ZUb Redaktion
Glückliche Menschen leisten mehr. Dieser Feststellung würden wohl die meisten zustimmen. Schaut man allerdings in die Unternehmen, so sieht die Realität häufig anders aus. Oft, so hat es den Anschein, sind Unternehmensstrukturen so angelegt, dass sie das Glück des Einzelnen eher behindern als fördern. Die Konsequenz: Unglückliche Mitarbeiter leisten weniger.
Für Unternehmen bedeutet das Umsatzeinbußen und für die Mitarbeiter nicht selten gesundheitliche Schäden. Auch wenn Burnout mittlerweile zu einem Modewort avanciert ist, lässt sich nicht bestreiten, dass die psychischen Krankheiten in Deutschland und wohl auch weltweit zunehmen. Auch für die gesamte Volkswirtschaft sind die Folgen immens. Laut des aktuellen Gallup Engagement-Index, beläuft sich der gesamtwirtschaftliche Schaden auf rund 245 Milliarden Euro, verursacht durch hohe Fehlzeiten und eine niedrige Produktivität!
Hier setzt das Buch von Oliver Haas an, welches mittlerweile in der zweiten Auflage vorliegt. Der Anspruch ist klar definiert: Hass will Menschen glücklicher und erfolgreicher machen, damit die ganze Organisation profitiert. Dabei geht es nicht um pauschale Glücksrezepte, sondern um ganz konkrete Maßnahmen zur Gestaltung der Unternehmenskultur. Haas stützt seine Erkenntnisse auf aktuelle Forschungsergebnisse der Hirnforschung sowie der Positiven Psychologie. Eingeflossen in die zweite Ausgabe sind auch vier Jahre Umsetzungspraxis.
Aufbau
Das Buch gliedert sich insgesamt in sieben Kapitel. Im Kapitel 1 beschreibt der Autor grundlegend, warum es sich für ein Unternehmen lohnt, sich mit dem Glück seiner Mitarbeiter auseinanderzusetzen. Daran anschließend folgen Kapitel 2 und 3, welche mit „My Happiness“ überschrieben sind und in denen der Autor einen kurzen – und daher prägnanten – Überblick über den aktuellen Stand der Forschung im Bereich Positiver Psychologie und Hirnforschung gibt.
Kapitel 4 – der eigentliche Kern des Buches – ist eine Art Umsetzungs-Anleitung, wie eine Unternehmenskultur so gestaltet werden kann, damit sie das Glück des Einzelnen und somit auch der Organisation steigern kann. Konkret geht es Haas um die Frage, wie menschliche Beziehungen in Unternehmen gestaltet werden können, dass kein Mensch mit seiner individuellen Happiness dafür bezahlen muss und dass es dem Unternehmen besser geht.
Kapitel 5 widmet sich dem Problem der Messbarkeit. Zwar lassen sich die Erfolge eines Arbeitens an der Unternehmenskultur nur schwer quantifizieren. Dennoch besteht der Wunsch oder auch der Zwang, den eingesetzten Aufwand in Zeit und Geld zu berechnen. Um dies zu tun, stellt der Autor eine Scorecard vor, mit der unternehmensspezifische Kennzahlen abgeleitet und der Erfolg beobachtet werden kann.
Mit dem Problem der Umsetzung beschäftigt sich Kapitel 6. Wie mit allen guten Vorsätzen verhält es sich auch mit der Umsetzung von glücksfördernden Projekten. Allzu oft bleiben sie nämlich nur schöne Theorie oder sie werden nicht weiter verfolgt. Wo die Ursachen der Blockaden liegen und wie glücksfördernde Projekte erfolgreich umgesetzt werden können, legt Haas in diesem kurzem Kapitel dar.
Dass Haas sein Konzept nicht nur auf die Unternehmen beschränkt, wird im letzten Kapitel des Buches deutlich. Er ist überzeugt, dass sein Ansatz der Corporate Happiness nicht nur auf die Unternehmenswelt beschränkt ist. Positive Änderungen im Unternehmensbereich haben vielmehr direkte Implikationen auf die Gesellschaft und vice versa.
Fazit
Durch seine wissenschaftliche Fundierung, seine nachvollziehbare Struktur und seine konsequente Praxisorientierung hebt sich das Buch Corporate Happiness wohltuend von den mittlerweile unzähligen Ratgebern zu diesem Thema ab. So enthält jedes Kapitel die Ergebnisse von wissenschaftlich überprüften Studien. Zudem schließt jedes Kapitel mit Anregungen zur konkreten Anwendung der Inhalte im eigenen Leben sowie mit Fragen zur Selbstreflexion ab. Einen weiteren Zugang zu dem Thema bietet auch die über das gesamte Buch ausgebreitete Fallstudie.
Man kann sich daher nur wünschen, dass das Buch nicht nur in vielen Regalen steht, sondern auch möglichst griffbereit auf vielen Schreibtischen von Geschäftsführern, Personalverantwortlichen und aber auch Mitarbeitern liegt. Denn, so zeigt das Buch, ist Glück kein Zufall sondern machbar.
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